Orchester

Orchester

Gründer des Tübinger Ärzteorchesters

 Dr. Norbert Kirchmann

1943 - 2023


Kleine Geschichte des Tübinger Ärzteorchesters


Das Tübinger Ärzteorchester wurde 1984 in der Universitätsstadt Tübingen von dem Nervenarzt und Psychotherapeuten Dr. med. Norbert Kirchmann und musizierenden Professoren, Assistenten, Medizinstudenten, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, medizinischem Personal und dessen Angehörige gegründet. Es ging um eine Verbesserung von Kommunikation und Repräsentanz der ärztlichen Kollegenschaft. Es war ein Anliegen, musizierenden Kollegen und Kolleginnen ein Forum zum gemeinsamen Musizieren zu schaffen, aber auch zur Verbesserung des Nimbus der Ärzteschaft nach außen beizutragen, indem sich Ärzte in der Öffentlichkeit als eine Gruppe von wirklichkeitsnahen und gemeinnützig tätigen Musikern präsentierten. Nicht zuletzt ging es mit der Musik um die Wiederaufnahme und Pflege eines altbewährten Naturheilmittels: Musik als Salutogenese. N. Kirchmann hat das Tübinger Ärzteorchester 32Jahre lang bis Ende 2016 geleitet. 


Nach dem Abschied von Dr. Norbert Kirchmann und einem Übergangsdirigat Anfang 2017 durch den Tübinger Geigenvirtuosen Jochen Brusch haben der Vorstand und die Orchestermitglieder im Sommer 2017 einen neuen Dirigenten und künstlerischen Leiter, Ulrich Bürck, gewählt. 


Über die vergangene Entwicklung, Aufführungsgeschichte, Repertoire, Solisten und frühere Orchestermitglieder sowie den aktuellen Dirigenten berichten die Beiträge »Geschichte des Tübinger Ärzteorchesters« (hier unten), »Konzerte/Chronik der Konzerte des Tübinger Ärzteorchesters seit 1985« und »Orchester/Dirigent«.





Organisation des Tübinger Ärzteorchesters


Seit Juni 2012 ist das Orchester ein eingetragener Verein, als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Sponsoren und Wohltätern steuerlich wirksame Spendenquittungen auszustellen. Wenn auch die Musiker keinerlei Honorar erhalten, sind doch die Ausgaben für Dirigent, Solisten, Aushilfen, Konzertsäle und Probenräume, Noten, Anzeigen, Plakate und Programme immer wieder ganz erheblich. Das Orchester freut sich über entsprechende Zuwendungen, natürlich besonders dann, wenn dadurch Benefizkonzerte an klinisch-soziale Einrichtungen möglich sind. Spendenquittungen erteilt der Schatzmeister des Orchesters.  


Seit Dezember 2016 wird das Tübinger Ärzteorchester e. V. organisatorisch von einem geschäftsführenden Vorstand geleitet.


1.Vorsitzende: Dr. Ulrike Danckwardt, Im Buckenloh 2, 72070 Tübingen, Tel.: 07071 411 39

2.Vorsitzende: Dr. Bärbel Weisbach, Weinbergweg 22, 72070 Tübingen, Tel: 07071 1448605

Schatzmeister: Harald Müller, Bahnhofstraße 15, 72144 Dußlingen, Tel.: 07072 600480

Schriftführer: Prof. Dr. Hartwig Wolburg, Jasminweg 12, 72076 Tübingen, Tel.: 07071 62082


Vereinskonto: VR Bank Tübingen e.G. IBAN: DE29 6406 1854 0092 6950 00 BIC: GENODES1STW




Geschichte des Tübinger Ärzteorchesters


Das Tübinger Ärzteorchester wurde 1984 in der Universitätsstadt Tübingen von dem Nervenarzt und Psychotherapeuten Dr. med. Norbert Kirchmann und musizierenden Professoren, Assistenten, Medizinstudenten, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, medizinischem Personal und dessen Angehörige gegründet. Es ging um eine Verbesserung von Kommunikation und Repräsentanz der ärztlichen Kollegenschaft. Es war ein Anliegen, musizierenden Kollegen und Kolleginnen ein Forum zum gemeinsamen Musizieren zu schaffen, aber auch zur Verbesserung des Nimbus der Ärzteschaft nach außen beizutragen, indem sich Ärzte in der Öffentlichkeit als eine Gruppe von wirklichkeitsnahen und gemeinnützig tätigen Musikern präsentierten. Nicht zuletzt ging es mit der Musik um die Wiederaufnahme und Pflege eines altbewährten Naturheilmittels: Musik als Salutogenese.

 

Seit Anbeginn wurde das Orchester dankenswerterweise von der Bezirksärztekammer Süd-Württemberg unterstützt. Es waren der damalige Präsident Dr. E. Unseld und der Geschäftsführer Prof. Dr. H. Narr, die zu der Neugründung ihre Unterstützung gaben. Auch die nachfolgenden Präsidenten und Geschäftsführer Prof. Dr. W. Mangold, Dr. M. Datz und Prof. Dr. H. Kamps waren dem Orchester fördernd zugetan. Seit 2011 kann sich das Orchester der Solidarität der Ärztekammer unter dem Präsidenten Dr. M. Schulze und der Geschäftsführerin Frau Dr. R. Kiesäcker erfreuen, wofür man sehr dankbar ist. 


Von Anfang an verfolgte Kirchmann als Dirigent ein spezielles Programmkonzept, mit dem er sich nicht nur auf das Standard-Repertoire der klassischen Musik konzentrierte, sondern auch auf musikalische Raritäten, besonders aus der Epoche der Romantik. Dabei entwickelte er eine besondere Vorliebe für selten aufgeführte große Chorwerke.  


Schon bald verfügte das Orchester über eine Besetzungsstärke von 60 Laienmusikern. Das ermöglichte die Aufführung auch großformatiger Werke. Bereits 1986 wurde z.B. als Tübinger Erstaufführung in der Stiftkirche Hector Berlioz‘ Oratorium "L ´enfance du Christ" aufgeführt. Es war zugleich die erste Kooperation mit der namhaften, mit Preisen vielfach geehrten Christophorus – Kantorei aus Altensteig, die sich noch oft wiederholen sollte. 


Im Laufe der Jahre kamen immer wieder große Oratorien zur Aufführung: Das Paradies und die Peri op.41 von Robert Schumann, Odysseus, Szenen aus der Odyssee op.50 von Max Bruch, Mors et vita von Charles Gounod. Mit dem Süddeutschen Konzertchor wurde u.a. in der Tübinger Stiftskirche und der Stuttgarter Leonhardskirche die Grande Messe des Morts op.5 von Hector Berlioz realisiert, eine Aufführung mit 230 Mitwirkenden, darunter 16 Pauken und 30 im Raum in 4 Gruppen verteilten Blechbläsern. Weitere aufwendige Chorwerke waren Lazarus von Franz Schubert, das Stabat mater von Gioachino Rossini, das Magnificat von J.S. Bach und das Opernfragment Loreley von Felix Mendelssohn. Im Herbst 2013 kam es zu einer eindrucksvollen Kooperation mit dem Deutschen Ärztechor; dabei gelangten neben der Cäcilienmesse von Charles Gounod das »größte Monumentalwerk der Musikgeschichte«, das Te Deum von Hector Berlioz, zur Aufführung. Die meisten der erwähnten Werke waren für unsere Region Erstaufführungen und wurden als eben solche von der Kritik positiv gewürdigt. 


Auch im Bereich der rein sinfonischen Musik gab es zahlreiche bemerkenswerte Erstaufführungen von Werken, die z.T. deutschlandweit mehr als 100 Jahre nicht gespielt worden waren: die Sinfonie d–Moll op.20 des Schumannschülers Albert Dietrich und sein Violinkonzert op.30, ferner die 1. Sinfonie von Norbert Burgmüller, die 9. Sinfonie Im Sommer , das Cellokonzert d–Moll und das Klavierkonzert c-Moll von Joachim Raff, der schwäbische Wurzeln in Empfingen hat, und schließlich Cellokonzerte von Robert Volkmann und Carl Reinecke. Vom 3. Klavierkonzert von Franz Liszt erarbeitete das Orchester mit dem Solisten Tomislav Baynow die Deutsche Erstaufführung. 


Kirchmann entdeckte unter den im 19. Jahrhundert häufig komponierten Schauspielmusiken – den Vorläufern allgegenwärtiger Filmmusiken – zahlreiche ungehobene Schätze und arrangierte sie mit Sprechern, Chor, Solisten und Orchester in konzertanter Form zu Gesamtkunstwerken: Peer Gynt von Edvard Grieg, Egmont von Ludwig van Beethoven, Antigone und Athalia von Felix Mendelssohn (letzteres mit 250 Mitwirkenden). Snegurotschka op.12, ein prachtvolles musikantisches Frühwerk von Peter Tschaikowsky, kam als zweite Deutsche Aufführung überdies seit der Uraufführung 1873 zu Gehör. Im Herbst 2008 erklang von Schubert das opernhafte Melodram Die Zauberharfe als seit 1820 weltweit zehnte Aufführung. Im Herbst 2010 wurde Franz Schuberts Rosamunde - Fürstin von Zypern realisiert. Fünf Sprecher rezitierten den erst vor 15 Jahren wieder aufgefundenen Text der Helmina von Chezy in einer Textfassung von Norbert Kirchmann - in dieser Form die zweite Aufführung weltweit. Bei diesen musikalisch-literarischen Projekten war die Kooperation mit dem Kammerchor Schola sine nomine aus Kirchentellinsfurt besonders fruchtbar. Reiner Hiby übernahm die Einstudierung des Chores und wirkte als Bariton und Sprecher mit. 


Zum 25jährigen Jubiläum 2009 hatte sich das Orchester etwas Besonderes vorgenommen: das Marienoratorium "La Vierge" des französischen Opernkomponisten Jules Massenet, das Kirchmann ins Deutsche übersetzte. Es handelte sich faktisch um eine deutsche Erstaufführung des schon 1880 in Frankreich uraufgeführten Werkes, das in USA und den mediterranen Ländern durchaus präsent ist. Den Musikern wurde das Geschenk eines in allen Aufführungen derart ergriffenen Publikums zuteil, dass erst nach 1-2 Minuten der begeisterte Beifall aufbrauste.


Einen breiten Raum nahmen Werke von Max Bruch ein, einem weit unterschätzten Spätromantiker; Kirchmann war 1997 Mitbegründer einer Max-Bruch-Gesellschaft. Nicht nur das allbekannte erste, sondern auch das zweite Violinkonzert, die Schottische Phantasie, und die Violinromanze wurden mit dem Tübinger Geigenvirtuosen Jochen Brusch aufgeführt, dem das Orchester seit Jahren eng verbunden war. Er war auch 2013 der Solist der Aufführung des Violinkonzertes op.30 von Albert Dietrich, das nicht nur in Tübingen, sondern auch am Geburtsort des Komponisten in Meißen während einer Reise nach Sachsen mit Erfolg aufgeführt wurde. Als weitere Werke von Max Bruch seien genannt: mit Cellosolo Kol Nidrei, Adagio über Keltische Melodien und Ave Maria, außerdem das Doppelkonzert für Bratsche und Klarinette und als späte Uraufführung 1997 die 1915 komponierte Suite für Orgel und Orchester op.88b; Gunter Staudacher und Norbert Kirchmann hatten sie nach dem Manuskript erstmals herausgegeben. Ende 2000 waren in einem wunderschönen Weihnachtskonzert zusammen mit der Christophorus-Kantorei Altensteig sämtliche weihnachtlichen Chorwerke von M. Bruch zu hören; sie erschienen danach auf CD. 


An CDs hat das Orchester außer der oben erwähnten noch weitere vier eingespielt: schon 1989 das 2. Klavierkonzert von S. Rachmaninoff mit dem bekannten, leider mittlerweile verstorbenen, Tübinger Pianisten Robert–Alexander Bohnke. Neben der deutschen gab es eine englische und französische Fassung der CD. Noch 1999 sollen nach Aussage des Produzenten 4000 Exemplare nach Südamerika verkauft worden sein. Die CD wurde u.a. in CD-Läden in New York, Rom und Paris gesichtet. 2004 auf einer bei Aldi erhältlichen Klassik–CD, das den ersten Satz enthielt, ließ man das Ärzteorchester amüsanter Weise zum »Tübinger Philharmonischen Orchester« mutieren. Eine ebenfalls bei Bayer- Records erschienene CD enthielt die oben erwähnte Suite für Orchester und Orgel von Max Bruch als Weltpremiere neben dem 2. Violinkonzert mit Jochen Brusch als Solisten. Auf einer weiteren CD mit dem bekannten Cellisten Thomas Blees als Solist wurden die Cellokonzerte von Joachim Raff und Carl Reinecke festgehalten, beides 1999 Weltpremieren. 


Der SWR sendete bis 2007 häufig Konzertmitschnitte des Orchesters, zweimal auf SWR 4. Mittlerweile werden Programme von Laienorchestern leider grundsätzlich nicht mehr gesendet. 1994 war eine ganze Sendung mit dem sinnigen Titel »Weißer Kittel – schwarzer Frack« dem Orchester und seinem Leiter gewidmet. Ein besonderes Highlight war 1990 die Uraufführung und direkte SWR-Übertragung aus der Stuttgarter Leonhardskirche des Oratoriums Die Pforte der Freude des bedeutenden aus Dresden stammenden und damals noch in Tübingen lebenden Komponisten Rainer Kunad (1936-1995). 


Seit 1994 wurden die Promotionsfeiern der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen vom Ärzteorchester musikalisch umrahmt. Mehr als hundert jungen Ärzten wurde jährlich in festlichem Rahmen des vollen Festsaals der Universität die Promotionsurkunde von führenden Professoren der Medizinischen Fakultät ausgehändigt. Zugleich wurden gelegentlich bedeutende Wissenschaftler und verdiente Persönlichkeiten aus Medizin, Wirtschaft und Öffentlichkeit mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde geehrt. 


Das Tübinger Ärzteorchester hat sich mit den Jahren im lokalen Kulturleben eine eigene beträchtliche Position erringen können. Das Musikleben verdankt ihm eine Fülle von bemerkenswerten Erstaufführungen und die Bekanntschaft mit kostbaren Raritäten, wie sie selbst von benachbarten professionellen Orchestern fast nicht geboten werden. Aus der seit Anbeginn angesprochenen Zielgruppe - Professoren, Assistenten, Medizinstudenten, niedergelassene Ärztinnen und Ärzten, medizinisches Personal und deren Angehörige - hat sich über die Jahre hin ein tüchtiger fester Kern von Musikanten gebildet. Noch heute sind zahlreiche Musiker der ersten Stunde dabei. 


Im Laufe der 34 Jahre wurden reizvolle Konzertreisen unternommen, die nach Österreich, Ungarn, Rumänien, Südtirol, Venedig, Dänemark und in die Schweiz führten. Grundsätzlich wurden von den jährlich 2 - 3 Programmen je 2 - 3 Konzerte bestritten, wobei neben Tübingen weitere Orte in Baden-Württemberg bespielt wurden. Kirchmann liebte es, besonders schöne und kunstgeschichtlich bemerkenswerte Orte für Proben und Konzerte auszusuchen. So waren Konzerte in der Frari–Basilika in Venedig zu Füßen der Assunta von Tiziano Vecellio und neben dem Grab von Claudio Monteverdi ebenso unvergesslich wie die Aufführung der 4.Sinfonie von Anton Bruckner in der Wiener Schottenkirche und ein Haydn-Konzert in Schloss Esterhazy. Im Kloster Ochsenhausen, der »Landesakademie für die musizierende Jugend« finden fast jährlich auswärtige Probenwochenenden statt. 


Das Orchester ist seit seinen Anfängen bekannt für seine wohltuend kollegiale und freundschaftliche Atmosphäre. Die Musiker genießen fernab von professionellen Profilierungszwängen das gesellige und musikalische Miteinander, wobei Entspanntheit und Humor künstlerischen Ehrgeiz nicht ausschließen. Nicht zuletzt haben sich unter den Orchestermitgliedern zahlreiche verschiedene Kammermusikgruppierungen zusammen gefunden. Kirchmann sieht auch nach Abgabe seiner Leitung positiv und gelassen in die Zukunft des Tübinger Ärzteorchesters. 


Kirchmann hat sein Dirigat Ende 2016 niedergelegt. Die von 1984 bis Dezember 2016 mitwirkenden Orchestermitglieder mögen an dieser Stelle ihrem Ehrenmitglied hochachtende Dankbarkeit zollend genannt sein: 


M.Urbig, R.Musat, E.Gese, S.Grauer, G.Gregor, R. Hagmann, B.Hasi, H.Hammacher, Ch.Holzapfel, A.Koch, J.Loeschke, A.Mack, E.Müller, I.Schäfer, N.Schwenzer, A.Svoboda, E.Thurm, S.v.Bülow, H.Wolburg, F.Ziegler.


Ch.Blume, M.Blumrich, St.Bretschneider, C.Daiker, C.Domres, H.Drews, D.Eberhard, W.Elliger, H.George, M.Geiger-Thiedemann, W. Hagmann, D. Hauser, S. Herdeg, M.Hirsch, U.Illi, Ch.Lanz, K.Lütjens, H.Mau, M,Neuffer, A.Pfister, S.Mecner, B.Rein, E.Römer-Blum, H.Schelling, G.Sommer, B.Stage, J.Wagler, G.Weiß, M.Weißmann.


A.Braun, Ch.Buchhol, K.Dengler, M.Dietrich, D.Hauser, S.Herdeg, E.Kühner, J.Loeschke, A.Pfister, J.Weinmann, G.Weiß.


D.Mecke, Ch.Burr, U.Fürstenberg, K.Gauß, G.Hofmeister, B.Kühner, A.Lehfeld, D.Niethammer, U.Pfäfflin, A.Pfeil, A.Schneider, G.Scholz-Eberle, D.Schulze, U.Schwarz, G.Wahl.


A.Arndt, M.Bauer, A.Bernöhr, G.Dürr, F.Fäßler, W.Kiefner, L.Rudnick, H.Strobel, A.Zürn.


U.Betz, U.Danckwardt, D.Kuhn, S.Pfirrmann, W.Sternefeld.


Ph.Cox, St.Wiese-Heß, E.Weingärtner, Ch.Zimmermann.


A.Boos, H.Schuler, B.Weisbach.


W.Licht, St.Plontke, Ch.Roll, G.Staudacher, R.Ziegler.


D.Klaiber, R.Kolb, J.Lohner, U.Weigold.


Th.Becker, M.Laukenmann, E.Weng.


E.Kirchmann.



Aktuelle Entwicklungen


Neue Schwerpunktsetzungen zeigen sich seit 2017 mit dem neuen Dirigenten Ulrich Bürck: eine Erweiterung der stilistischen Vielseitigkeit (sowohl was die Programme angeht als auch im Musikzierstil). Besonders ist ein feindosiertes Einbeziehen von Meisterwerken aus dem 20. Jahrhundert zu bemerken. Samuel Barbers Adagio op. 11 (gleich im ersten Programm, Herbst 2017) war dabei in seiner Harmonik noch tonal; hingegen betraten Luigi Dallapiccolas "Piccola Musical noturna" von 1954 (im Programm Frühjahr 2018 - eingefügt vor den vierten Satz von Robert Schumanns "Rheinischer Sinfonie"!) und das "Concerto dell'albatro" (1945) von Giorgio Federico Ghedini (Herbst 2018) auch atonale Klanglandschaften. Gerade das letztgenannte Werk wurde von Presse wie Publikum als ein besonderer Höhepunkt empfunden, so dass man durchaus sagen kann, dass das Tübinger Ärzteorchester sich mittlerweile auch des Themas "Vermittlung Neuer Musik" angenommen hat.


Fortgeführt wird die Kirchmann'sche Tradition thematisch zusammenhängender Programme: im Frühjahr 2018 ging es ums Spätwerk Schumanns (die Stücke von Wilhelm Friedemann Bach und Dallapiccola sollten ein Licht auf Schumann werfen - als Vor- sowie Nach-Klang einer bestimmten Art von Romantik), im Herbst 2018 "Blick übers Meer" (reale "Land"-schaften und Seelenlandschaften, erlebbar gemacht durch Musik vom 18. bis zum 20. Jahrhundert), im Frühjahr 2019 ist es der stilistische Fokus auf Barockmusik.


Neu ist der Anspruch des Tübinger Ärzteorchesters, mit einer minimalen Zahl an Aushilfsmusikern auszukommen: wir musizieren sozusagen "aus eigener Kraft" (dies auch der Titel eines Berichtes von Achim Stricker 2017 im "Schwäbischen Tagblatt").


Nach Unterbrechungen durch die Corona Pandemie wurden die Proben unter der Leitung von Martin Künstner wieder aufgenommen.

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